Das Bild des Arztes im 21. Jahrhundert by Jörg-Dietrich Hoppe (auth.), Christian Katzenmeier, Klaus

By Jörg-Dietrich Hoppe (auth.), Christian Katzenmeier, Klaus Bergdolt (eds.)

Das Bild ärztlicher Tätigkeit unterliegt einem steten Wandel. Der Arzt von heute wird zunehmend mit neuen nicht originär-medizinischen Anforderungen konfrontiert. Dies wirft die Frage nach der Identität der ärztlichen occupation in der Moderne auf: Wandelt sich das Bild des Arztes am Ende vom antiken „Heiler" zu einem „Gesundheitsmanager"?

Der Band dokumentiert die Fachvorträge des 1. Kölner Symposions zum Medizinrecht, auf dem Vertreter aus verschiedenen Disziplinen eine umfassende Bestandsaufnahme zum Bild des Arztes im 21. Jahrhundert leisteten. Er gibt zukunftsweisende Impulse für die weitere Entwicklung der ärztlichen Identität.

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Wolfgang Jäger Udo Kempf hat eine großartige Bilanz als Hochschullehrer und Wissenschaftler vorzuweisen. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass er nicht nur eine Professur an der Pädagogischen Hochschule wahrnimmt, sondern auch an der Universität gefragt ist. Jahrzehntelang battle er am Seminar für Wissenschaftliche Politik ein beliebter Dozent.

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Siehe Callahan/Wasunna, Medicine and the market. Equity versus choice, 2006. Dienst am Menschen oder Kunden-Dienst? 33 gen schon ersetzt zu werden durch neue Investoren, die diese Leistungen besser erbringen können als die Medizin. Von dieser Überlegung ausgehend erscheint es erforderlich, gerade über diesen notwendigen Teil der Medizin nachzudenken und die unverwechselbaren Charakteristika einer solchen Medizin herauszufiltern, die gerade für jene Menschen offen steht, die durch Krankheit in existentielle Not geraten sind.

Leitgedanke 2: Anspruch auf ein Leben ohne Mangel Der manchem als harmlos erscheinende Gesundheitskult ist unter anderem Ausdruck einer utopischen Erwartung eines Lebens ohne Mangel, ohne Verzicht, ohne Beschwerden. Ein solcher Gesundheitskult befördert eine Einstellung zum Leben, die einer Herabsetzung jeglichen verzichtvollen Lebens gleichkommt. Was so harmlos klingt, verrät auf den zweiten Blick eine zutiefst fragwürdige Selbstdeutung des Menschen, die hinter einer solchen Anspruchshaltung gegenüber der Medizin steckt.

Daraus wird deutlich, dass das Leitbild des leistungsfähigen Menschen eine problematische Ausgangslage für eine gute Medizin ist, kann doch für eine humane Medizin der kranke und angewiesene Mensch gerade nicht als Störfall betrachtet werden. Vielmehr wird der Arzt dem krank gewordenen Menschen nur dann wirklich helfen können, wenn das Krankgewordensein als das zum Menschen unweigerlich Dazugehörende und als eine Existenzweise des Menschen verstanden wird. Romano Guardini hat dies treffend wie folgt beschrieben: „Hinter den üblichen Aussagen über Gesundheit und Krankheit steht die Voraussetzung, der Mensch sei ein «normales System»; ein Gefüge von Kräften, Tendenzen, Regulativen, das «in Ordnung» ist; […] Das ist aber nicht der Fall.

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