Die Dynamik von Privatheit und Offentlichkeit in modernen by Martina Ritter

By Martina Ritter

Öffentlichkeit ist immer wieder als demokratisches excellent oder als schwindendes Merkmal spätmoderner Gesellschaften in der Debatte, während Privatheit nach wie vor in der politischen und theoretischen Diskussion als Residualkategorie gehandelt oder als ungedeuter Hort des Glücks geschätzt wird. Aus der feministischen Diskussion wird jedoch deutlich, dass die Sphäre des Privaten als zentraler Bestandteil sozialer Ordnung und politischer Prozesse in die theoretische Debatte integriert werden muss. Im Band wird die demokratietheoretische und feministische Debatte reflektiert und ein Begriff des Privaten vorgestellt, der das dynamische Verhältnis von privaten Welten und temporären, assoziativen Öffentlichkeiten anvisiert. Dabei wird ein Konzept des Subjektes des Öffentlichen und Privaten entwickelt, das der Verschränkung von privaten und öffentlich-politischen Deutungsmustern in spätmodernen Gesellschaften gerecht werden soll.

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Politikwissenschaft und Politische Bildung

Wolfgang Jäger Udo Kempf hat eine großartige Bilanz als Hochschullehrer und Wissenschaftler vorzuweisen. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass er nicht nur eine Professur an der Pädagogischen Hochschule wahrnimmt, sondern auch an der Universität gefragt ist. Jahrzehntelang battle er am Seminar für Wissenschaftliche Politik ein beliebter Dozent.

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Dieser Einwand dient ihr dazu , die Konzentration von Habermas' Modell auf Argumentationen zu kritisieren . Die Selbstdarstellung als Vertreter einer Lebensform erscheint ihr als ausreichendes ,Argument' in der öffentlichen Debatte um das Gemeinwohl, z. B. bei der Frage, welche Lebensform positiv sanktioniert wird . Youngs Kritik an der Abspaltung von privater Lebensfiihrung aus dem Pool politisch-normativer Fragen überzeugt vor allem vor dem Hintergrund der Debatte, die ich in den vorherigen Abschnitten bereits reflektiert habe .

Diese Sphäre , und das war ihr hauptsächliches Kennzeichen, sollte vor den Eingriffen des Staates geschützt werden. In den modemen Demokratietheorien wurden dann die Fragen der internen Gestaltung der politischen Öffentlichkeit(en) diskutiert vor dem Hintergrund der Überlegungen, wie man angesichts der Verflüssigung von allen Traditionen noch das Gemeinwohl erzeugen und politische Teilhabe aller ermöglichen könnte. geschehen ' können, gerieten erst mit der feministischen Debatte - wie ich oben gezeigt habe - um den Ausschluss bestimmter Themen und Gruppen wieder ins Blickfeld.

36 Universalität, dann müssen wir m. E. auf die Wahrheitsfähigkeit von moralischpraktischen und ästhetisch-expressiven Fragen generell verzichten. Auf diesen Zusammenhang von Sprechakttyp en, Geltungsfragen und dem Zerfall der Vernunft in drei nicht aufeinander redu zierbare Formen (instrumentelle, moralischpraktische und ästhetisch-expressive Rationalität) werde ich später bei der Diskussion der Subjekttheorie (2) zurückkommen. Eine zweite Kritik von Young an Habermas scheint mir jedoch einen weiterführenden Gesichtspunkt zu enthalten, auf den ich mich beziehen möchte.

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